Männerklang

Männer, warum singt Ihr nicht?
Habt Ihr Angst, gehört zu werden?

Ja, wir haben Angst.
Ja, wir schämen uns.
Ja, wir sind wütend über unsere eigene Ohnmacht.


Wir Männer sind erschreckend gut darin geworden, Gefühle zu verleugnen. Das geht soweit, dass wir selbst manchmal garnicht merken, was wir fühlen. Wir machen uns etwas vor, belügen uns selbst, reden uns ein, es liegt nicht an uns, sondern an den anderen. An der Gesellschaft, am Wetter, am Job. Und sehr oft: An den Frauen.
Es verwundert kaum: Generationen von Männern vor uns haben es vorgelebt, haben es, bewusst oder unbewusst, weitergegeben. Unsere Gesellschaft ist noch immer geprägt von einem ungesunden Männerbild: Ein Mensch, der scheinbar keine Schwäche kennt, der immer stark ist, immer führt, immer Erfolg hat. Kein Mensch kann diesem Bild jemals entsprechen. Und obwohl wir das eigentlich wissen, versuchen wir es unbewusst doch.
Es ist Zeit, dass wir unseren Gefühlen ehrlich gegenübertreten. Nicht, um sie zu bekämpfen oder sie loszuwerden, sondern um sie zu sehen und anzunehmen - denn wir selbst erschaffen sie, und sie sind Teil von uns. Durch konsequentes Annehmen unserer Gefühle können wir immer mehr Verantwortung übernehmen und selbstbestimmte Männer werden, anstatt blind und von Emotionen gesteuert zu handeln.


Schön - Aber wie?

Lasst uns zunächst zwei Dinge klarstellen.


Erstens: Es ist ein Prozess.

Es bedeutet Arbeit, Zeit, Energie. Manchmal werden wir frustriert sein, weil wir nicht weiterkommen. Manchmal werden wir Momente erleben, in denen wir nicht wissen, wohin es überhaupt geht. Und es wird so lange dauern, wie es eben dauert. Es geht nicht darum, an einem Ziel anzukommen, sondern darum, auf dem Weg zu sein.

Zweitens: Wir sind viele.

Du kannst es Dir vielleicht nur schwer vorstellen, aber es gibt sehr viele Männer, die genau das fühlen, was auch Du fühlst. Die etwas ändern wollen. An sich arbeiten wollen. Und genau hier fangen wir an.


Wir schaffen einen geschützten Raum für Männer. Nutzen die stärkende, heilende Kraft der Gemeinschaft. Teilen miteinander, was uns bewegt, und hören uns gegenseitig aufmerksam zu. Erschaffen eine Verbindung zu unseren Körpern, zu unserem Atem, zu unseren Stimmen - und damit auch zu unserem Innenleben. Durch den Klang unserer Stimmen und gemeinsames Singen erschaffen wir ein Gefühl von Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit.

"Aber was machen wir? Ganz konkret?"


Sharings. Gespräche. Körperübungen. Atemübungen. Schreien, Grunzen, Stöhnen. Tönen. Summen. Begegnungsübungen. Meditation. Snacks und Getränke. Lieder zur Gitarre singen. Tanzen. Trommeln. Geschichten erzählen.
Das alles und mehr sind Elemente unserer Männerkreise. Jeder Abend ist anders.

"Aber ich kann nicht singen!"


Menschen werden zum singen geboren. Auch Du. Wenn Du glaubst, das sei anders, dann deswegen, weil man es Dir eingeredet hat und Du noch daran glaubst. Kannst Du halbwegs sprechen und hören, dann kannst Du auch singen.
Du bist eingeladen, so zu klingen, wie Du bist. "Richtig" und "Falsch", "Schön" und "Hässlich" sind hier keine Kategorien. Mach einfach mit - die ehrliche Intention ist das einzige, was zählt.


Neugierig?
Probier es aus.